Netzwerkinstallation von SuSE Linux über PXE-Boot

Supportdatenbank (tsieden_pxe-install)
Bezieht sich auf

SuSE Linux: SLES8 i386

Anliegen

Sie möchten den SuSE Linux Enterprise Server 8 oder die SuSE Linux Version 8.1/8.2 auf einen über PXE bootfähigen Rechner über das Netzwerk installieren.

Hintergrund

Das sogenannte Preboot Execution Environment (kurz PXE) ist ein Protokoll, welches das Booten eines Computers über das Netzwerk ermöglicht. Das PXE ist im ROM neuerer Netzwerkkarten gespeichert und wird, je nach konfigurierter Bootreihenfolge im BIOS des entsprechenden Rechners, nach dem Einschalten des Computers in den Speicher geladen und ausgeführt. Nach erfolgtem Start wird ein Bootmenü angezeigt, welches die jeweiligen verschiedenen Bootoptionen anzeigt.

Technische Hintergrundinformationen sowie die vollständige Spezifikation von PXE finden Sie hier: ftp://download.intel.com/labs/manage/wfm/download/pxespec.pdf

Voraussetzungen dafür sind:

Diese drei Serverdienste können auf unterschiedlichen Rechnern konfiguriert werden. In dem hier beschriebenen Artikel werden diese jedoch auf einem Rechner zusammengefaßt. Ferner bezieht sich dieser Artikel nur auf die Bereitstellung des Installationsrepositorys über NFS - auf die Konfiguration eines ftp-Servers als Installationsquelle wird an dieser Stelle verzichtet. Es wird darüberhinaus nur auf die zusätzlich zu einer bestehenden DHCP-Server Konfiguration notwendigen Konfigurationsoptionen eingegangen. Alle hier beschriebenen Konfigurationen des "Installationsservers" beziehen sich auf eine Standardinstallation des SuSE Linux Enterprise Server 8, können jedoch auch mit SuSE Linux ab der Version 8.1 (und gegebenenfalls notwendigen Anpassungen) vollzogen werden.

Vorgehen

Konfiguration des DHCP Servers


Konfigurieren Sie Ihren DHCP Server entsprechend den Anforderungen Ihres Netzwerkes. Wenn Sie abschließend getestet haben, daß die automatische Adressvergabe für die Clients korrekt und zuverlässig funktioniert, editieren Sie die Datei /etc/dhcpd.conf und fügen die folgenden Zeilen am Ende an:
group {
  # PXE related stuff ...
  #
  # "next-server" defines the tftp server which will serve the pxelinux image to the PXE clients.
  next-server 192.168.100.1;
  #
  # "filename" specifies the pxelinux image on the tftp server which will be served to the PXE clients.
  # The configured tftp server on 192.168.100.1 runs in a "change-root jail" to /srv/tftpboot
  filename "pxelinux.0";

  host Zert120 { hardware ethernet 00:10:dc:95:d7:b7; }
}
Starten Sie abschließend den DHCP Server durch die Eingabe von rcdhcpd restart neu.

Eine ausführliche Erklärung der beschriebenen Optionen erhalten Sie in der Manual Page von dhcpd.conf die Sie mit man 5 dhcpd.conf aufrufen können.


Einrichtung des Installationsrepositorys und Konfiguration des nfs-Servers


Die Zeile:
/usr/local/dist/SLES8 192.168.100.0/255.255.255.0(ro,no_root_squash,sync)
in der Datei /etc/exports exportiert nach einem Neustart des NFS-Servers durch rcnfsserver restart abschließend das Installationsrepository (hier das Verzeichnis: /usr/local/dist/SLES8) für das Netzwerk 192.168.100.0. Dieser Eintrag muß abhängig von Ihrer Netzwerkkonfiguration und dem Verzeichnis Ihres Installationsrepositorys geändert werden.

Eine ausführliche Erklärung der für den nfs Server möglichen Optionen erhalten Sie in der Manual Page von exports die Sie mit man 5 exports aufrufen können.


Konfiguration des tftp Servers



Wird nun ein PXE-Client im Netzwerk gebootet, so bekommt er vom DHCP Server eine IP Adresse. Daraufhin fordert der Client einen PXE Bootloader (pxelinux.0) an, der auf dem Client zur Ausführung kommt. Dieser wertet die IP Adresse des Clients aus, und wandelt diese in HEX um. Nun wird auf dem Server (im Verzeichnis /srv/tftpboot/pxelinux.cfg) eine Konfigurationsdatei gesucht, die genauso heißt wie der eben ermittelte HEX Wert. Wird diese nicht gefunden wird von diesem Wert eine Stelle abgezogen und erneut gesucht. Wird keine passende Konfigurationsdatei gefunden, so wird am Ende die Konfigurationsdatei default gesucht und entsprechend ausgewertet. In dem oben gezeigten Beispiel wird für alle PXE-Clients das Installationsmenu des SuSE Linux Enterprise Servers 8 im Textmodus angezeigt. Durch diesen Mechanismus ist es möglich für verschiedene Clients unterschiedliche Bootkonfigurationen zu erstellen. Informationen dazu finden Sie in dem Paket syslinux unter /usr/share/doc/packages/syslinux/pxelinux.doc und /usr/share/doc/packages/syslinux/syslinux.doc. Die nach Auswahl eines Menüeintrages startende Installation kann wie im Handbuch beschrieben durchgeführt werden.
Siehe auch:
o NFS Quelle für SLES 8 Installation

Stichwörter: INSTALLATION, NETZWERK, PXE, SLES, 81, 82, ENTERPRISE, I386

Kategorien: Installation

SDB-tsieden_pxe-install, Copyright SuSE Linux AG, Nürnberg, Germany - Version: 26. Jun 2003
SuSE Linux AG - Zuletzt generiert: 04. Jul 2003 von tsieden (sdb_gen 1.40.0)